Park+Ride 4.0 – einfach umsteigen: Testphase gestartet
An den Parkplätzen am Bahnhof Roßtal im Landkreis Fürth sowie Petersaurach-Nord im Landkreis Ansbach sind die technischen Einrichtungen schon in Betrieb gegangen. Beide Anlagen sind Teil des Pilotprojekts P+R 4.0, das vom VGN und dem Münchner Tarif- und Verkehrsverbund (MVV) vorangetrieben und vom Freistaat Bayern zu 80 Prozent gefördert wird. Auch die Landkreise und Gemeinden sind Projektpartner und beteiligen sich an der Finanzierung.
Bei einem Pressetermin an der B 14 bei Roßtal stellten im November 2021 der Fürther Landrat Matthias Dießl, der Roßtaler Bürgermeister Rainer Gegner sowie VGN-Geschäftsführer Andreas Mäder das System vor und gaben einen Ausblick auf das weitere Projekt. Im ersten Schritt wurden die beiden P+R-Anlagen mit Kamerasensoren ausgestattet, die ein- und ausfahrende Fahrzeuge verpixelt erfassen und die Daten an ein Hintergrundsystem weiterleiten. In Echtzeit errechnet dieses die Belegung der Anlage sowie die Anzahl freier Stellplätze. Das wird bereits jetzt auf den elektronischen Anzeigetafeln vor Ort genutzt. So kann man auf dem Anzeiger an der B 14 frühzeitig erkennen, ob auf der P+R-Anlage in Roßtal noch Plätze frei sind oder ob es ratsam ist, zu einem anderen Parkplatz weiterzufahren. Das hilft auch, Parksuchverkehr und wildes Parken im Umfeld der Schienenhaltepunkte zu vermeiden und entlastet so die Wohngebiete. Viele Autofahrer werden durch die Anzeigetafeln überhaupt auf die P+R-Plätze und die Fahrtmöglichkeiten mit der S-Bahn aufmerksam gemacht. Aktuell informierte auch der Ansbacher Landrat Dr. Jürgen Ludwig, gemeinsam mit Martin Huber, Geschäftsleiter der Gemeinde Petersaurach, bei einem Fototermin nahe dem S-Bahnhalt Petersaurach Nord.
Die Anzeiger nahe der S-Bahnstrecke sind zunächst der Einstieg in das Projekt. Noch im ersten Quartal 2022 erweitert der VGN seine Informationsmöglichkeiten. Dann können sich Fahrgäste bei Fahrplanauskünften unter www.vgn.de auch Verbindungen über geeignete P+R-Plätze und die Weiterfahrt mit dem Zug anzeigen lassen. Mittels Erhebungsdaten und Prognosen zur täglichen Auslastung werden dann sukzessive die rund 130 P+R-Anlagen im Gebiet des VGN in die Auskunft einbezogen. In einem weiteren Schritt wird das auch über die App VGN Fahrplan & Tickets möglich sein. Für die Zukunft ist geplant, die freien Parkplätze auch in den Navigationssystemen der Pkw anzeigen zu lassen.
Die Pilotphase mit den beiden Landkreisen und Gemeinden bietet die Gelegenheit, die Technik vor Ort sowie das Hintergrundsystem zu testen, zu verbessern und zu erweitern. Auch der Freistaat Bayern erhofft sich wertvolle Erfahrungen aus dem Betrieb. Mit den Erkenntnissen aus dem Test im VGN sowie im MVV kann er die Möglichkeiten einer Ausweitung auf ganz Bayern prüfen. Mit Blick auf die Verkehrswende kann Park + Ride einen zunehmenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen sowie zur Feinstaubbelastung in den Zentren leisten. Die gezielte Verkehrslenkung hin zu den Schienenhaltepunkten in der Region ist dazu sehr geeignet. Denn gerade bei täglichen Fahrten und langen Strecken kann viel Treibhausgas eingespart werden.